Die bekannten Online-Vergleicher sind in aller Regel unabhänige Versicherungsmakler, die ihr Vertriebsmodell auf den Online-Vertrieb ausgerichtet haben. Das Ziel ist, möglichst viele Kunden in kurzer Zeit durch einen vorgefertigten Verkaufsfunnel zu führen.
Für einfache Produkte, die keine Beratung erfordern, kann dieses Vertriebsmodell sowohl für Kunde, als auch Vermittler lukrativ sein.
Bei Sachversicherungen wie der Kfz-, Privathaftpflicht-, Hausratversicherung etc. bieten Online-Vergleicher die Möglichkeit, sich in kurzer Zeit einen breiten Überblick über die Preise und Leistungen zu verschaffen und innerhalb weniger Minuten den Versicherungsschutz zu beantragen.
Ein regelmäßiger Versichererwechsel ist bei Sachversicherungen meistens sinnvoll, oft können Sie dabei von neuen, günstigeren Beiträgen profitieren.
🚨 In der Privaten Krankenversicherung (PKV) ist es jedoch komplett anders.
Die aufgeführten Beiträge gelten für Personen mit einem einwandfreien Gesundheitszustand. Bei Antragstellung müssen Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantwortet werden. Wenn man ehrlich ist, gibt es hier meistens etwas das angegeben und im Nachgang vom Versicherer geprüft werden muss. Somit sind die aufgeführten Beiträge nur ein erster Anhaltspunkt.
Krankenversicherung ist stark gesetzlich reglementiert, daher ist ein reiner Kosten-Leistungsvergleich ohne Einbezug der individuellen Situation (Arbeitgeberzuschuss, Familienversicherung, Rentenversicherungszuschuss, Vermögensverhältnisse, uvm) nicht möglich.
Die PKV ist unter der Prämisse kalkuliert, dass man im jungen Alter einer bestimmten Versicherung beitritt und dort bis Lebensende versichert bleibt. Ein späterer Wechsel zu einer anderen privaten Krankenversicherung ist meistens für den Kunden nachteilig, aus den folgenden Gründen:
Bei jedem Neuantrag erfolgt eine Gesundheitsprüfung bei der sich alle vorhandenen Vorerkrankungen beitragssteigernd auswirken oder vom Versicherungsschutz ausgeschlossen werden.
Meistens entwickeln Menschen mit zunehmendem Alter Krankheiten, wodurch ein Wechsel der Krankenversicherung oft garnicht mehr möglich ist (z.B. bei chronischen und psychischen Vorerkrankungen). Umso wichtiger ist daher die Wahl des richtigen Versicherers von Anfang an.
Damit der Beitrag im Alter nicht ansteigt, werden im jungen Alter Alterungsrückstellungen gebildet, die sich im höheren Alter beitragsmindernd auswirken. Bei einem Versichererwechsel kann nur ein Teil der aufgebauten Alterungsrückstellungen zum neuen Versicherer mitgenommen werden, somit kommt es bei einem Versichererwechsel zu einem aktuell gültigen, höheren Eintrittsalter, was mit einem teureren Beitrag einhergeht.
💡Offen gesagt: Der einzige, der vom PKV zu PKV-Wechsel profitiert, ist der Vermittler. Denn in der Privaten Krankenversicherung ist die Abschlussprovision recht hoch, wogegen die laufende Vergütung niedrig ist. Wenn der Vermittler Sie umstellt, wird dieser durch eine erneute Abschlussprovision vergütet.
⚠️ Sie zahlen überall den gleichen Beitrag.
Unabhängig davon, ob Sie die Versicherung über eine Vergleichplattform, den Versicherer direkt oder einen Versicherungsmakler abschließen. Rabatte sind in der Privaten Krankenversicherung gesetzlich untersagt.
Eine Ausnahme stellt der Honorarberater dar, der als einziger Versicherungsvermittler Nettotarife anbieten darf. Beim Honorarberater erhalten Sie einen dauerhaft etwas günstigeren Beitrag, zahlen jedoch vorab ein Beratungshonorar, üblicherweise im mittleren bis höheren 4-stelligen Bereich.
Warum insbesondere bei der Privaten Krankenversicherung ein persönlicher Ansprechpartner von Anfang an wichtig ist:
Der Unterschied für Sie liegt in der langfristigen Betreuung. Früher oder Später ändert sich die persönliche Situation und dann wäre es gut, einen persönlichen Ansprechpartner zu haben der beratend zur Seite steht, oder es ergeben sich Fragen im Leistungsfall. Bei Vergleichsplattformen liegt der Fokus wie erwähnt nicht auf der Betreuung, sondern auf einem kundenfreundlichen Abschlussprozess.
Oft melden sich Kunden bei mir, die eine private Krankenversicherung in Eigenregie abgeschlossen haben. Der Grund der Kontaktaufnahme ist meistens der gleiche: Entweder Probleme im Leistungsfall weil die Versicherung nicht zahlt oder die Versicherung unterstellt dem Kunden eine Anzeigepflichtverletzung, also dass Fragen im Antrag nicht wahrheitsgemäß beantwortet wurden.
Der Versicherer unterstellt dem Kunden also böswilliges Verschweigen, der Kunde war sich jedoch den Konsequenzen bei Antragstellung oft nicht bewusst. "Unwissenheit schützt vor den Konsequenzen nicht", hier hilft oft nur noch rechtliche Unterstützung.
👉 Lassen Sie es nicht soweit kommen und nehmen Sie einen spezialisierten Versicherungsmakler an die Hand wenn es um ein so wichtiges Thema wie die private Krankenversicherung geht. Ich berate Sie gerne!