Abschluss einer Privaten Krankenversicherung über Vergleichsportale

Über diverse Vergleichsplattformen kann man unkompliziert und schnell Versicherungen abschließen.

Was viele nicht wissen:
Vergleichsportale sind meist unabhängige Versicherungsmakler, die in erster Linie auf einfache, standardisierte Prozesse setzen.

In diesem Beitrag möchte ich Ihnen einen transparenten Einblick geben, welche Vor- und Nachteile es für Sie hat, Ihre Versicherungen über eine Vergleichsplattform zu wählen und wieso - insbesondere in der Krankenversicherung - das "günstigste Angebot" sich als einer der teuersten Fehler im Leben entpuppen kann. Oft erst Jahre später. Oft unumkehrbar.

Abschluss einer Privaten Krankenversicherung (PKV) über Vergleichsportale

Die sogenannten "Online-Vergleicher" sind in aller Regel unabhänige Versicherungsmakler, die ihr Vertriebsmodell auf den Online-Vertrieb ausgerichtet haben. Das Ziel ist, möglichst viele Kunden in kurzer Zeit durch einen vorgefertigten Verkaufsfunnel zu führen.
Gerade bei Produkten, die unkompliziert und gut vergleichbar sind, profitieren Kunden von einer schnellen und zeitsparenden Lösung.

Bei Sachversicherungen wie der Kfz-, Privathaftpflicht-, Hausratversicherung etc. bieten Vergleichsportale die Möglichkeit, sich in kurzer Zeit einen breiten Überblick über die Preise und Leistungen zu verschaffen und innerhalb weniger Minuten den Versicherungsschutz zu beantragen.
Ein regelmäßiger Vergleich ist hier oft sinnvoll weil Sie dabei von neuen, modernen Bedingungen und günstigeren Beiträgen profitieren können.

Welche Punkte sollten Sie bedenken, wenn Sie Ihre private Krankenversicherung über ein Vergleichsportal auswählen?

  • Die aufgeführten Beiträge gelten für Personen mit einem einwandfreien Gesundheitszustand. Somit sind die aufgeführten Beiträge nur ein erster Anhaltspunkt. Bei Antragstellung müssen Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantwortet werden. Wenn Sie die Gesundheitsfragen pauschal mit „Nein“ beantworten, wirkt das auf den ersten Blick unkompliziert – doch im Leistungsfall kann es problematisch werden. Spätestens bei der ersten eingereichten Arztrechnung prüft die Versicherung, ob alle Angaben korrekt waren. Dazu finden Sie einen ausführlicheren Beitrag in einem separaten Artikel.

  • Die Krankenversicherung ist ein wesentlicher Pfeiler unseres Sozialsystems und für jeden verpflichtend. Wer einmal in die private Krankenversicherung gewechselt ist, für den ist der Rückweg in die gesetzliche Kasse nur noch unter bestimmten Umständen möglich.

  • Krankenversicherung ist stark gesetzlich reglementiert, daher ist ein reiner Kosten-Leistungsvergleich ohne Einbezug der individuellen Situation (Arbeitgeberzuschuss, Familienversicherung, Rentenversicherungszuschuss, Vermögensverhältnisse, uvm) nicht möglich. Gerade weil es viele gesetzliche Vorgaben und Regelungen gibt, lohnt sich hier eine Beratung. Wer hier die richtigen Weichen stellt, profitiert langfristig von Sicherheit und verlässlichem Schutz.

  • Die PKV ist unter der Prämisse kalkuliert, dass man im jungen Alter einer bestimmten Versicherung beitritt und dort bis Lebensende versichert bleibt. Ein späterer Wechsel zu einer anderen privaten Krankenversicherung ist für den Kunden nachteilig, aus den folgenden Gründen:

    👉 Bei jedem Neuantrag erfolgt eine Gesundheitsprüfung bei der sich alle vorhandenen Vorerkrankungen beitragssteigernd auswirken oder vom Versicherungsschutz ausgeschlossen werden.

    👉 Leider entwickeln Menschen mit zunehmendem Alter Krankheiten, wodurch ein Wechsel der Krankenversicherung oft garnicht mehr möglich ist (z.B. bei chronischen und psychischen Vorerkrankungen). Umso wichtiger ist daher die Wahl des richtigen Versicherers von Anfang an.

    👉 Damit der Beitrag im Alter nicht ansteigt, werden im jungen Alter Alterungsrückstellungen gebildet, die sich im höheren Alter beitragsmindernd auswirken. Bei einem Versichererwechsel kann nur ein Teil der aufgebauten Alterungsrückstellungen zum neuen Versicherer mitgenommen werden, somit kommt es bei einem Versichererwechsel zu einem aktuell gültigen, höheren Eintrittsalter, was mit einem teureren Beitrag einhergeht.


💡 Ein Wechsel von einer PKV zu einer anderen PKV sollte immer gut überlegt sein.

In vielen Fällen lohnt es sich zunächst, die Optimierungsmöglichkeiten innerhalb des bestehenden Versicherers zu prüfen – etwa durch einen internen Tarifwechsel. Erst wenn dort keine passende Lösung gefunden wird, kann auch ein Wechsel zu einem anderen Anbieter sinnvoll sein.


Warum insbesondere bei der Privaten Krankenversicherung ein persönlicher Ansprechpartner wichtig ist:

Früher oder später ändern sich persönliche Lebensumstände – sei es aufgrund des Familienzuwachs', Änderung der beruflichen Situation oder bei Fragen zum Versicherungsschutz. In solchen Momenten ist es beruhigend, einen Ansprechpartner an der Seite zu haben, der sich auskennt und Sie in Ihrem Sinne berät. Es gibt einige Gesetze, die Ihnen Rechte zusichern, die die wenigsten Versicherer offen kommunizieren. Ein spezialisierter PKV-Berater kennt diese Gesetze und berücksichtigt sie bei der Beratung.

Viele Menschen wenden sich an mich, nachdem sie ihre private Krankenversicherung eigenständig – oder über eine Vergleichsplattform – abgeschlossen haben. Häufig ist der Anlass derselbe: Probleme bei der Leistungsabwicklung, weil die Versicherung nicht zahlt, oder weil Angaben im Antrag im Nachhinein infrage gestellt werden.

Damit Sie erst gar nicht in eine solche Situation geraten, ist eine sorgfältige Aufbereitung Ihrer Gesundheitsakte vor Antragstellung entscheidend. Dieser Schritt ist zwar aufwendig, aber er ist der wichtigste, um im Leistungsfall wirklich abgesichert zu sein.

Deshalb lohnt es sich, von Anfang an mit einem auf private Krankenversicherung spezialisierten Versicherungsmakler zusammenzuarbeiten – für einen sicheren Start und eine verlässliche Betreuung in der Zukunft.

Ihr Vorteil: Keine Zusatzkosten für die Beratung

Sie zahlen trotz umfassender Beratung beim Versicherungsmakler keinen höheren Beitrag denn die Vergütung erfolgt nach Antragstellung durch die Versicherung. Diese Vergütungskosten (=Abschlusskosten) sind immer im Beitrag enthalten, ganz unabhängig davon, ob Sie die Versicherung über den Versicherer direkt, eine Vergleichsplattform oder einen unabhängigen Makler wählen.

Einzige Ausnahme: Honorarberater bieten Nettotarife an, welche geringere Abschlusskosten enthalten und daher einen etwas günstigeren Beitrag haben. Da Honorarberater keine Vergütung seitens des Versicherers erhalten, wird bei der Beratung allerdings ein Honorar fällig, welches Sie üblicherweise vorab begleichen müssen.

Eine Übersicht der verschiedenen Vermittlertypen finden Sie hier.