Sozialabgaben steigen drastisch – IGES-Projektion warnt vor 50 % Belastung bis 2035
IGES-Institut, im Auftrag der DAK-Gesundheit
1/21/20252 min read


Die IGES-Studie, die im Auftrag der DAK-Gesundheit erstellt wurde, analysiert die zukünftige Entwicklung der Sozialabgaben und basiert auf verschiedenen Szenarien. Sie berücksichtigt die Beitragssatzentwicklung aller Zweige der gesetzlichen Sozialversicherung bis zum Jahr 2035.
Dabei wurden drei Szenarien mit unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungen betrachtet. Ein Basisszenario geht von einer moderaten Entwicklung der beitragssatzrelevanten Faktoren, wie Lohnsteigerungen und Reformen, aus. Auch die Auswirkungen der geplanten, aber bisher nicht umgesetzten Rentenreform wurden einbezogen.
KI-generiertes Bild (Ideogram)
Beitragssätze der Sozialversicherung – Prognose bis 2035
Laut der IGES-Projektion könnten die Beitragssätze je nach Finanzierungsmaßnahmen folgendermaßen steigen:


*Wegfall der Beitragsfinanzierung des Krankenhaustransformationsfonds, höherer Bundeszuschuss an die gesetzliche Krankenversicherung (GKV), einnahmeorientierte Ausgabenpolitik in der GKV.
Aktuelle Belastung bereits bei 42,5 %
Zum Jahresbeginn 2025 beträgt die gesamte Sozialabgabenlast bereits 42,5 %, unter anderem bedingt durch die Erhöhung des Zusatzbeitrags in der GKV auf durchschnittlich 2,9 %. Dadurch liegt der Gesamtbeitragssatz der GKV bei 17,5 %.
Langfristige Auswirkungen auf die Sozialversicherung
Auch Arbeitslosen- und Rentenversicherung werden von den steigenden Kosten betroffen sein.
Arbeitslosenversicherung: Anstieg von 2,6 % (2026) auf 3,1 % (2035)
Rentenversicherung: Anstieg von 18,6 % (2026) auf 21,2 % (2035), mit Rentenpaket II sogar 22,1 %
Die IGES-Studie zeigt: Ohne Reformen bleibt die Sozialabgabenlast langfristig hoch. Kurzfristige Maßnahmen könnten den Anstieg dämpfen, aber ein Zurück zur 40-%-Marke bleibt unwahrscheinlich.
Rentenpaket II: Beitragssatz könnte auf fast 50 % steigen
Die geplante Rentenreform könnte die Beitragssätze zusätzlich belasten. Das Rentenpaket II, das das Rentenniveau bei 48 % halten soll, könnte bis 2035 zu einem Gesamtsozialversicherungsbeitrag von 49,7 % führen.
Auch die Pflegeversicherung wird zunehmend teurer: Die steigende Zahl an Pflegebedürftigen und wachsende Kosten könnten jährlich um 3,4 % steigen. Im Basisszenario würde der Beitragssatz bis 2029 auf 4,4 % und bis 2035 auf 4,5 % steigen.
Krankenversicherung: Beitragserhöhungen in Sicht
Ab 2026 könnte der GKV-Beitragssatz weiter steigen, unter anderem durch die erste Zahlung an den Krankenhaus-Transformationsfonds in Höhe von 2,5 Milliarden Euro. Laut Prognose könnte dies den Beitragssatz um 0,5 Prozentpunkte auf 18 % erhöhen. Langfristig steigt der GKV-Beitragssatz im Basisszenario auf 20 %, im ungünstigsten Fall sogar auf 22,6 %.
Drei Maßnahmen zur Stabilisierung der GKV
Um den starken Beitragsanstieg in der gesetzlichen Krankenversicherung zu verhindern, wurden drei Finanzierungsmaßnahmen vorgeschlagen:
1. Abschaffung der GKV-Finanzierung des Krankenhaus-Transformationsfonds
2. Höherer Bundeszuschuss an die Krankenkassen (rund 7 Milliarden Euro)
3. Einnahmeorientierte Ausgabenpolitik ab 2027, bei der GKV-Ausgaben nur entsprechend der Einnahmen steige
Falls diese Maßnahmen umgesetzt werden, könnte der GKV-Beitragssatz bis 2035 stabil bei 17,5 % bleiben. Dies würde auch den Gesamtbeitrag der Sozialversicherung auf 46,3 % begrenzen – ohne Maßnahmen wären es 48,8 %.
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